Einfluss der Produktion auf Zellgängigkeit von Kolloiden

Optimierung der Zellgängigkeit durch langsame Kolloidproduktion und Anfüttern
27. Dezember 2024 durch
Team Colloimed
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Optimierung der Zellgängigkeit durch langsame Kolloidproduktion und Anfüttern

Kolloidale Lösungen – sei es kolloidales Silber, Gold, Germanium, Silizium oder andere Metalle und Elemente – sind aufgrund ihrer einzigartigen physikalischen und chemischen Eigenschaften ein faszinierendes Forschungsfeld. Besonders die Partikelgröße und die Art und Weise, wie kolloidale Lösungen hergestellt werden, sind entscheidend für deren Stabilität und Wirksamkeit im menschlichen Körper. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf das Konzept des „Anfütterns“ in der Kolloidherstellung, die Auswirkungen der Produktionsgeschwindigkeit auf die Partikelgröße und deren Bedeutung für die Zellgängigkeit.

1. Was bedeutet „Anfüttern“ bei kolloidalen Lösungen?

Das „Anfüttern“ von kolloidalen Lösungen bezieht sich auf den Prozess, bei dem bereits hergestelltes Kolloid – unabhängig vom verwendeten Material (z. B. Silber, Gold, Silizium) – als „Starterlösung“ für die Produktion einer neuen Charge verwendet wird. Dieser Prozess ist mit dem Anfüttern von Sauerteig beim Brotbacken vergleichbar, bei dem ein kleiner Teil des alten Teigs genutzt wird, um den neuen Teig zu fermentieren.

In der Kolloidherstellung wird eine kleine Menge des bereits bestehenden Kolloids (sei es aus Silber, Gold, Silizium oder anderen Materialien) in das neue Lösungsgemisch eingeführt, bevor der Elektrolyseprozess beginnt. Die kleinen Partikel aus der „Starterlösung“ dienen als Katalysatoren für die Bildung neuer Partikel. Diese Methode hat mehrere Vorteile:

  • Beschleunigung des Prozesses: Durch das Anfüttern wird der Elektrolyseprozess beschleunigt, da die Bildung der neuen Partikel schneller vonstattengeht. Das Vorhandensein von Partikeln aus einer vorherigen Charge beschleunigt die Reduktion der Ionen zu Nanopartikeln.
  • Stabilität des Kolloids: Kolloidale Lösungen zeichnen sich durch die Dispergierung von Nanopartikeln im Lösungsmittel aus. Diese Partikel müssen in der Lösung stabil bleiben, um ihre Wirksamkeit zu entfalten. Das Anfüttern fördert eine gleichmäßigere Partikelbildung, wodurch das Kolloid stabiler wird.

2. Wie beeinflusst eine langsamere Produktion die Partikelgröße?

Die Geschwindigkeit der Elektrolyse hat einen direkten Einfluss auf die Größe der Nanopartikel, die während der Herstellung entstehen. Wenn der Prozess langsamer verläuft, entstehen tendenziell kleinere Partikel, was eine Reihe von Vorteilen mit sich bringt:

  • Feinere Partikel: Eine langsame Elektrolyse führt zu einer feineren und gleichmäßigeren Verteilung der Partikel. Kleinere Partikel neigen dazu, in der Lösung stabiler zu bleiben und sich nicht zu aggregieren, was die Gesamtqualität des Kolloids verbessert.
  • Bessere Zellgängigkeit: Kleinere Partikel haben die Fähigkeit, Zellmembranen leichter zu durchdringen, da sie weniger Widerstand bieten. Das führt zu einer höheren Bioverfügbarkeit und besseren Wirksamkeit des Kolloids im Körper.

Zu schnell ablaufende Elektrolyseprozesse neigen dazu, größere Partikel zu produzieren, die weniger gut verteilt sind und schneller aggregieren. Dies führt zu instabileren Lösungen und reduziert die Wirksamkeit des Kolloids. Langsame Produktionsprozesse sorgen daher für eine feinere Partikelgröße und eine bessere Qualität des Endprodukts.

3. Zellgängigkeit und Bedeutung der Partikelgröße

Die Zellgängigkeit beschreibt die Fähigkeit von Nanopartikeln, in Zellen einzutreten und dort ihre Wirkung zu entfalten. Die Fähigkeit eines kolloidalen Stoffes, Zellen zu durchdringen, ist eng mit der Größe der Partikel verbunden. Größere Partikel können die Zellmembranen oft nicht effizient passieren, während kleinere Partikel in der Regel deutlich leichter in die Zellen gelangen.

Beispiele für die Zellgängigkeit verschiedener Kolloide:
  1. Leberzellen (Hepatozyten):
    Die Leberzellen sind relativ groß und haben dickere Zellmembranen. Für die Aufnahme von kolloidalen Substanzen sind Partikel im Bereich von 10 bis 50 Nanometern am besten geeignet, da sie diese Membranen effizient überwinden können. Kleinere Partikel sind in der Regel besser in der Lage, in die Zellen einzudringen und dort ihre Wirkung zu entfalten, unabhängig davon, ob es sich um kolloidales Silber, Gold oder Silizium handelt.
  2. Blut-Hirn-Schranke:
    Eine der anspruchsvollsten Barrieren im Körper ist die Blut-Hirn-Schranke (BHS), die den Zugang von Substanzen zum Gehirn reguliert. Hier spielen Partikelgrößen eine besonders wichtige Rolle: Partikel, die größer als etwa 35 Nanometer sind, haben Schwierigkeiten, diese Barriere zu überwinden. Kolloidale Lösungen mit Partikeln im Bereich von 20 bis 30 Nanometern (z. B. kolloidales Silber, Gold oder auch germanisches Kolloid) haben deutlich bessere Chancen, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden und ins Gehirn zu gelangen.
  3. Blutkörperchen (Erythrozyten):
    Rote Blutkörperchen sind flexibel und können kleinere Partikel (im Bereich von 20 bis 100 Nanometern) problemlos durch den Blutkreislauf transportieren. Partikel, die größer sind, könnten in der Zirkulation stecken bleiben oder Schwierigkeiten haben, in Zellen zu gelangen. Daher ist eine Partikelgröße von unter 50 Nanometern für kolloidale Lösungen, die über den Blutkreislauf verteilt werden sollen, besonders vorteilhaft.
  4. Weißblutkörperchen und Immunzellen:
    Immunzellen wie Makrophagen und Neutrophile sind dafür verantwortlich, Fremdstoffe und Mikroben zu erkennen und zu eliminieren. Diese Zellen nehmen oft größere Partikel auf, die in einem Bereich von 50 bis 200 Nanometern liegen. Kolloidale Substanzen, die in diesem Größenbereich liegen, können von den Immunzellen leichter erkannt und „aufgenommen“ werden.

4. Wissenschaftliche Grundlagen der Zellgängigkeit

Die Zellgängigkeit von Nanopartikeln wird durch verschiedene physikalische und chemische Eigenschaften beeinflusst. Die wichtigsten Faktoren sind:

  • Partikelgröße: Nanopartikel mit einer Größe von unter 100 Nanometern haben eine höhere Chance, Zellmembranen zu passieren, da die Membranen mit der Zeit für kleinere Partikel durchlässiger werden.
  • Oberflächenladung: Kolloidale Partikel können durch die Oberflächenladung beeinflusst werden. Partikel mit einer stabilen, neutralen oder leicht negativen Ladung haben in der Regel eine bessere Fähigkeit, Zellmembranen zu durchdringen, ohne dass es zu einer Abstoßung kommt.
  • Oberflächenchemie: Die chemische Zusammensetzung der Partikeloberfläche kann ebenfalls die Interaktion mit Zellen beeinflussen. Partikel, die mit speziellen Molekülen oder Liganden versehen sind, können gezielt von bestimmten Zelltypen aufgenommen werden.

Langsame Elektrolyseprozesse, die kleinere Partikel erzeugen, fördern daher die Fähigkeit des Kolloids, in Zellen einzudringen und deren Membranen zu passieren. Diese feineren Partikel sind bioverfügbarer und können ihre unterstützenden und therapeutischen Eigenschaften effektiver im Körper entfalten.

Fazit: Langsame Produktion und Anfüttern für bessere Zellgängigkeit

Das Anfüttern von kolloidalen Lösungen ist eine bewährte Methode, um die Produktion zu beschleunigen und gleichzeitig die Qualität der Kolloide zu verbessern. Eine langsame Elektrolyse führt zu kleineren Partikeln, die in der Lösung stabil bleiben und eine bessere Zellgängigkeit aufweisen. Das bedeutet, dass kolloidale Substanzen – sei es Silber, Gold, Silizium oder andere – mit kleineren Partikeln effizienter in Zellen eindringen und dort ihre positiven Effekte entfalten können.

Für die Herstellung von kolloidalen Lösungen sollte daher stets eine kontrollierte und langsame Elektrolyse angestrebt werden, um die bestmögliche Partikelgröße zu erreichen. Dies sorgt nicht nur für eine bessere Stabilität des Kolloids, sondern auch für eine höhere Wirksamkeit und Bioverfügbarkeit im Körper


Übersicht der Zelltypen

Übersichtstabelle von verschiedene Zelltypen im menschlichen Körper und ihre Zellgängigkeit in Bezug auf Kolloide (wie kolloidales Silber, Gold, Silizium usw.) zeigt. Dabei werde ich die Zelltypen, die Größe der Zellen und die Fähigkeit der Kolloide, die Zellmembranen zu durchdringen, berücksichtigen. Bitte beachten, dass diese Übersicht eine allgemeine Darstellung ist, da die Zellgängigkeit von Kolloiden von verschiedenen Faktoren abhängt (z. B. Partikelgröße, Oberflächenladung, Konzentration der Kolloide, und spezifische Zellmerkmale):

ZelltypDurchschnittliche ZellgrößeZellmembran
Barriere
Optimale Kolloidgröße für ZellgängigkeitKommentar zur Zellgängigkeit
Erythrozyten (rote Blutkörperchen)~7-8 µm DurchmesserFlexible, dünne Membran< 50 nmRote Blutkörperchen sind klein und flexibel, größere Partikel (> 50 nm) haben Schwierigkeiten, in diese Zellen zu gelangen. Kolloidale Partikel unter 50 nm passen gut durch.
Leberzellen (Hepatozyten)~20-30 µmDickere Membran10-50 nmLeberzellen sind größer, daher sind Kolloide im Bereich von 10-50 nm optimal für die Aufnahme. Kleinere Partikel dringen besser ein und werden effizienter verarbeitet.
Endothelzellen (Blutgefäße)~10-20 µmDünne Membran, durchlässig für kleine Moleküle10-50 nmEndothelzellen in den Blutgefäßen sind gut durchlässig für kleine Partikel. Kolloide mit einer Größe von 10-50 nm werden relativ gut aufgenommen.
Muskelfasern (Skelett- und Herzmuskel)~10-100 µmStärkere Membranbarrieren20-100 nmMuskelfasern sind größer und benötigen daher Partikel im Bereich von 20-100 nm, um die Zellmembranen zu passieren. Kleinere Partikel haben auch eine gute Chance, in diese Zellen zu gelangen.
Neuronen (Hirnzellen)10-100 µmSehr selektive Blut-Hirn-Schranke (BHS)20-35 nmAufgrund der strengen Barrieren der Blut-Hirn-Schranke (BHS) sind Partikel zwischen 20-35 nm optimal. Partikel größer als 35 nm haben Schwierigkeiten, diese Barriere zu überwinden.
Immunzellen (z. B. Makrophagen, T-Zellen)~10-30 µmEngagiert in Phagozytose (Partikelaufnahme)50-200 nmImmunzellen nehmen größere Partikel auf (50-200 nm). Kolloide im Bereich dieser Größenordnung werden effizienter von Immunzellen erkannt und verarbeitet.
Fettzellen (Adipozyten)50-100 µmFettzellmembran mit geringerer Permeabilität10-50 nmFettzellen sind relativ durchlässig für kleinere Partikel, die die Membran problemlos überwinden. Partikel im Bereich von 10-50 nm sind ideal.
Epithelzellen (z. B. Hautzellen)20-40 µmKompakte, schützende Zellmembran10-50 nmEpithelzellen, besonders Hautzellen, haben eine robuste Barriere. Kleinere Kolloide (unter 50 nm) können leichter in die Zellen eindringen, während größere Partikel abgeblockt werden.
Hirngefäß-Endothelzellen (Blut-Hirn-Schranke)~10 µmSehr dichte Membran (BHS)20-35 nmDie Blut-Hirn-Schranke (BHS) ist besonders undurchlässig. Nur Kolloide mit einer Größe von 20-35 nm können diese Barriere überwinden. Größere Partikel werden durch die BHS blockiert.
Nierenzellen (z. B. Nephrozyten)~10-20 µmFiltrierende Membranen im Glomerulum20-50 nmDie Zellen in den Nieren sind relativ gut durchlässig für Partikel im Bereich von 20-50 nm, die durch die Filtrationsbarrieren gelangen können.
Lungenzellen (Alveolarmakrophagen)10-20 µmDünne Membran, durchlässig für viele Substanzen20-50 nmLungenzellen sind in der Lage, kleinere Partikel (< 50 nm) effektiv aufzunehmen. Dies ist wichtig für die Aufnahme von Kolloiden aus der Luft oder durch Inhalation.
Knochenzellen (Osteozyten)~10-30 µmZellen in mineralisierter Matrix, weniger durchlässig10-50 nmKnochenzellen nehmen kleinere Partikel (10-50 nm) leichter auf, da sie weniger dicht in der Matrix eingebettet sind.


Liste der Zell-Erneuerungszyklen:

  1. Hautzellen
    • Erneuerung alle: 10–30 Tage
    • Oberflächenzellen der Epidermis werden regelmäßig abgestoßen und ersetzt.
  2. Darmzellen (Darmepithel)
    • Erneuerung alle: 2–5 Tage
    • Die Zellen des Dünndarms und Dickdarms erneuern sich sehr schnell, um Schäden durch Verdauungsenzyme und Nahrung zu kompensieren.
  3. Rote Blutkörperchen (Erythrozyten)
    • Lebensdauer: 120 Tage
    • Alte rote Blutkörperchen werden in der Milz und Leber abgebaut und durch neue ersetzt.
  4. Leberzellen (Hepatozyten)
    • Erneuerung alle: 150–500 Tage
    • Die Leber hat eine beeindruckende Regenerationsfähigkeit, abhängig von Belastungen oder Verletzungen.
  5. Haarzellen (Follikelzellen)
    • Erneuerung alle: 2–7 Jahre (je nach Haarzyklus)
    • Haare wachsen und fallen aus, basierend auf Wachstums- und Ruhephasen.
  6. Magenschleimhautzellen
    • Erneuerung alle: 2–9 Tage
    • Die Zellen der Magenschleimhaut erneuern sich schnell, um den Angriff durch Magensäure zu widerstehen.
  7. Knochenzellen (Osteoblasten/Osteoklasten)
    • Erneuerung alle: 10 Jahre (komplette Erneuerung des Knochensystems)
    • Die Knochenmasse wird ständig abgebaut und neu aufgebaut.
  8. Lungenzellen (Alveolarzellen)
    • Erneuerung alle: 8 Tage bis mehrere Monate
    • Typ-1-Zellen (Gas-Austausch) erneuern sich langsamer als Typ-2-Zellen (Reparatur und Produktion von Surfactant).
  9. Geschmackszellen (Zungenpapillen)
    • Erneuerung alle: 10–14 Tage
    • Geschmacksknospen werden regelmäßig erneuert.
  10. Fettzellen (Adipozyten)
    • Erneuerung alle: 8 Jahre (bei normalem Fettgewebe)
    • Fettzellen speichern Energie und erneuern sich relativ langsam.
  11. Gehirnzellen (Neuronen)
    • Erneuerung: Nicht regelmäßig (meistens lebenslang)
    • Die meisten Neuronen im Gehirn werden nicht ersetzt, jedoch können neue Neuronen durch Neurogenese in bestimmten Bereichen (z. B. Hippocampus) gebildet werden.
  12. Herzmuskelzellen (Kardiomyozyten)
    • Erneuerung alle: Sehr langsam (1 % pro Jahr)
    • Die Regeneration von Herzmuskelzellen ist begrenzt, kann aber im Laufe des Lebens kleine Reparaturen vornehmen.
  13. Zellen der Hornhaut (Auge)
    • Erneuerung alle: 7 Tage
    • Die Hornhaut regeneriert sich schnell, um klare Sicht zu gewährleisten.




Erklärung der Zellgängigkeit in Bezug auf Kolloide:

  • Kolloide sind Substanzen, bei denen sehr feine Partikel (Nanopartikel) in einer Flüssigkeit oder einem anderen Medium gleichmäßig verteilt sind. In der Medizin und der Biochemie wird oft die Fähigkeit von Kolloiden untersucht, Zellmembranen zu durchdringen, um therapeutische Wirkstoffe gezielt an Zellen zu bringen.
  • Partikelgröße: Kolloide im Nanometerbereich (unter 100 nm) können die Zellmembranen besser durchdringen als größere Partikel. Dies liegt daran, dass Zellmembranen bestimmte „Poren“ oder Kanäle haben, durch die kleinere Moleküle und Partikel leichter hindurchtreten können.
  • Zelltyp: Verschiedene Zelltypen haben unterschiedliche Barrieren, die den Zugang von externen Partikeln beeinflussen. Zellen mit dichterem Membranschutz (wie die Blut-Hirn-Schranke oder Muskelzellen) sind schwerer für größere Partikel zu durchdringen. Kleinere Kolloide hingegen haben eine größere Chance, diese Barrieren zu überwinden und die Zellen zu erreichen.
  • Blut-Hirn-Schranke (BHS): Besonders schwierig zu überwinden, weil sie sehr selektiv ist. Hier sind Kolloide mit einer Partikelgröße von 20-35 nm besonders effektiv, während größere Partikel (über 35 nm) diese Barriere oft nicht passieren können.

Fazit:

Die Zellgängigkeit von Kolloiden hängt maßgeblich von der Partikelgröße und der Zellmembranstruktur ab. Kleinere Partikel (unter 50 nm) haben im Allgemeinen eine höhere Chance, in eine Vielzahl von Zelltypen einzutreten, während größere Partikel nur in bestimmten Zellen (z. B. Immunzellen) effektiv aufgenommen werden. Für gezielte Anwendungen (wie z. B. bei der Behandlung von Krankheiten) ist es wichtig, die Partikelgröße des Kolloids an den jeweiligen Zelltyp und die gewünschte Zielzelle anzupassen.



Kolloide und ihre Wirkung auf Zellen und Mitochondrien

1. Wie Kolloide in die Zellen gelangen

Kolloidale Partikel sind nanometergroße Partikel, die in einer Flüssigkeit suspendiert sind. Ihre Partikelgröße ist entscheidend dafür, wie gut sie durch Zellmembranen dringen können. Zellmembranen bestehen aus einer Lipiddoppelschicht, die nur für kleine Moleküle oder geladene Teilchen durchlässig ist. Hier kommt die Ladung der Kolloide ins Spiel, die ihre Fähigkeit, die Zellmembran zu durchdringen, beeinflusst:

  • Ladung und Zellmembranen: Die Zellmembran hat eine negative Oberflächenladung, die in der Regel mit positiven oder negativen Ionen reagiert. Kolloidale Partikel tragen eine elektrostatische Ladung auf ihrer Oberfläche – sie können negativ oder positiv geladen sein. Diese Ladung beeinflusst, wie die Kolloide mit der Zellmembran interagieren:
    • Positiv geladene Kolloide neigen dazu, sich zu den negativ geladenen Zellmembranen hingezogen zu fühlen und können so leichter in die Zelle aufgenommen werden, da sie oft durch Endozytose in die Zelle gelangen. Endozytose ist der Prozess, bei dem die Zelle Partikel oder Flüssigkeiten durch Einstülpung der Zellmembran aufnimmt.
    • Negativ geladene Kolloide haben möglicherweise mehr Schwierigkeiten, mit der Zellmembran zu interagieren, könnten aber von spezifischen Rezeptoren oder durch spezielle Mechanismen wie Rezeptor-vermittelte Endozytose in die Zelle aufgenommen werden.
  • Partikelgröße: Kleine Kolloide im Bereich von 20–50 Nanometern sind am besten in der Lage, die Zellmembran zu passieren, da sie groß genug sind, um mit der Membran zu interagieren, aber klein genug, um durch die Lipidbarriere zu schlüpfen. Sobald die Kolloide in die Zelle gelangt sind, können sie durch den Zytoplasmafluss weiter in den Zellinneren transportiert werden, inklusive zu den Mitochondrien.


2. Wie Kolloide mit den Mitochondrien interagieren

Die Mitochondrien sind die „Kraftwerke“ der Zelle und haben eine doppelte Membranstruktur, die eine Barriere für größere Moleküle darstellt. Allerdings können kleinere Kolloide, besonders im Bereich von etwa 20-50 nm, durch verschiedene Mechanismen in die Mitochondrien gelangen. Hier spielen insbesondere zwei Dinge eine Rolle:

  • Ladungsübertragung: Kolloidale Partikel können ihre elektrostatische Ladung an die Mitochondrien abgeben, wenn sie in die Nähe der Mitochondrienmembran gelangen. Diese Übergabe der Ladung hat mehrere mögliche Auswirkungen:
    • In Mitochondrien spielt die elektrische Ladung eine wesentliche Rolle bei der Regulierung der ATP-Produktion und der Zellatmung. Kolloide, die eine positive oder negative Ladung haben, könnten in gewissem Maße die elektrische Polarität der Mitochondrienmembran beeinflussen und somit die ATP-Synthese oder den Oxidationsprozess in den Mitochondrien modulieren.
    • Einige positiv geladene Kolloide (z. B. kolloidales Gold oder Silber) könnten mit den negativen Ionen in den Mitochondrien interagieren und somit bestimmte enzymatische Reaktionen fördern oder stören. Dies kann den oxidativen Stress beeinflussen, was sowohl förderlich als auch schädlich sein kann, abhängig von der Dosis und der Art des Kolloids.
  • Einfluss auf die Mitochondrienfunktion: Es wird angenommen, dass kolloidale Partikel in den Mitochondrien sowohl nützliche als auch schädliche Wirkungen haben können, abhängig von der Art des Kolloids und seiner Dosis:
    • Nützliche Wirkungen: In moderaten Konzentrationen könnten Kolloide wie Silizium, Gold oder Silber antioxidative Eigenschaften haben, die die Mitochondrien schützen, indem sie den oxidativen Stress reduzieren. Mitochondrien sind besonders empfindlich gegenüber oxidativem Stress, der zu Zellalterung und Zellsterben führen kann. Kolloide, die als Antioxidantien wirken, könnten daher die Mitochondrienfunktion unterstützen und die Zelle vor Schäden durch freie Radikale schützen.
    • Schädliche Wirkungen: In sehr hohen Konzentrationen könnten Kolloide, besonders positiv geladene wie kolloidales Silber, schädliche reaktive Sauerstoffspezies (ROS) erzeugen, die die Mitochondrien schädigen und den Zelltod fördern können.

3. Was passiert mit den Kolloiden nach der Abgabe ihrer Ladung?

Sobald die Kolloide ihre Ladung an die Zellmembran oder an die Mitochondrien abgegeben haben, passiert mit ihnen das Folgende:

  • Verbleib in der Zelle: Einige Kolloide, die durch Endozytose aufgenommen wurden, verbleiben im Zytoplasma oder in Vesikeln, die die Kolloide transportieren. Sie können von den Zellen entweder durch Exozytose wieder ausgeschieden werden oder in den lysosomalen Systemen der Zellen abgebaut werden. In einigen Fällen werden die Partikel auch speichert und nicht sofort abgebaut – dies könnte zu einer Langzeitwirkung auf die Zellfunktionen führen.
  • Abbau oder Ausscheidung: Kolloidale Partikel, die nicht in den Zellen verbleiben, sondern in den Blutkreislauf aufgenommen werden, können über das Lymphsystem oder durch die Nieren und den Urinsystem aus dem Körper ausgeschieden werden. In diesem Fall werden die Partikel entweder durch den Körper metabolisiert oder in Form von freien Ionen entfernt.
  • Interaktion mit anderen Zellstrukturen: Wenn Kolloide in die Zelle eindringen und mit Organellen wie den Mitochondrien oder dem Endoplasmatischen Retikulum interagieren, könnten sie auch signalgebende Prozesse in der Zelle beeinflussen. Dies könnte Auswirkungen auf die Zellteilung, den Zellzyklus und andere wichtige zelluläre Funktionen haben.

Fazit: Der Weg der Kolloide in der Zelle

  • Kolloide (z. B. Silber, Gold, Silizium) gelangen über Endozytose oder andere Transportmechanismen in die Zellen und können dort mit Mitochondrien und anderen Organellen interagieren.
  • Die Ladung der Kolloide spielt eine Schlüsselrolle bei ihrer Fähigkeit, Zellmembranen zu durchdringen und die Mitochondrien zu erreichen. Einmal in den Mitochondrien, können sie den oxidativen Stress beeinflussen und die ATP-Produktion modulieren.
  • Nach der Ladungsabgabe werden die Kolloide entweder abgebaut, speichert oder durch den Körper ausgeschieden, wobei die Langzeitwirkungen von Kolloiden auf die Zellgesundheit noch weiter erforscht werden müssen.

Diese Prozesse sind äußerst komplex und hängen von verschiedenen Faktoren wie Partikelgröße, Ladung und der Art der Kolloide ab. Sie zeigen jedoch, wie Kolloide als potentielle Therapeutika oder Hilfsmittel für Zell- und Mitochondrienfunktionen genutzt werden können – vorausgesetzt, sie werden in angemessenen Dosen verwendet.


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