Warum verändern sich kolloidale Metalle mit der Zeit?
Kolloidale Metalle – wie Gold, Silber, Kupfer, Magnesium, Zink und viele weitere – sind hochfeine Dispersionen von Metallpartikeln in Wasser. Sie zeichnen sich durch ihre besonderen physikalischen und energetischen Eigenschaften aus, die sie sowohl in der Naturheilkunde als auch in der Technik interessant machen. Doch immer wieder treten bei Lagerung oder nach dem Filtern Veränderungen auf: Es bilden sich schwarze Punkte, Schlieren, feine Fädchen oder Trübungen.
Viele Anwender fragen sich: Ist das normal? Ein Qualitätsmangel? Oder gar ein Zeichen energetischer Veränderung – etwa durch elektromagnetische Felder wie WLAN?
In diesem Artikel beleuchten wir die möglichen Ursachen wissenschaftlich fundiert – und geben praktische Tipps zur Vermeidung unerwünschter Veränderungen.
Was sind kolloidale Metalle eigentlich?
Kolloidale Metalle bestehen aus winzigen Partikeln (1–100 nm), die in Wasser schweben – so klein, dass sie nicht absinken, aber groß genug, um Licht zu streuen. Ihre Farbe ergibt sich aus quantenphysikalischen Effekten der Lichtinteraktion. Diese typischen Farben treten jedoch meist nur bei höheren ppm Konzentrationen deutlich in Erscheinung. In sehr niedrigen Konzentrationen – wie sie bei sensiblen Anwendungen üblich sind – bleiben die Kolloide oft nahezu farblos oder zeigen lediglich eine zarte, fast transparente Tönung. Ihre Farbe ergibt sich aus quantenphysikalischen Effekten der Lichtinteraktion:
- Gold-Kolloide: Rot bis Violett
- Silber-Kolloide: Hellgelb bis Braun
- Kupfer-Kolloide: Bläulich oder Grünlich
- Zink/Magnesium: Meist farblos oder milchig-weiß
Die Stabilität dieser Kolloide hängt vom sogenannten Zeta-Potenzial ab – also der elektrischen Ladung an der Partikeloberfläche, die verhindert, dass sie verklumpen oder ausfallen.
Typische Veränderungen – und ihre Ursachen
1. Schwarze Partikel z.B. in kolloidalem Gold
- Ursache: Agglomeration oder Oxidation der Partikel. Wenn sich kleine Partikel zu größeren Clustern verbinden, verändert sich die Lichtabsorption – die Lösung erscheint dunkler, teils mit sichtbaren Punkten.
- Fachliteratur: Studies on colloidal gold stability and aging show that aggregation is often triggered by pH-shifts, ion presence, or light exposure (1).
2. Helle Fädchen z.B. in Kupfer-, Magnesium- oder Zinkkolloiden
- Ursache: Hydroxid- oder Oxidbildung (z. B. Zn(OH)₂, Cu(OH)₂), die in Wasser als filamentöse Strukturen auskristallisieren. Besonders bei nicht stabilisierten Kolloiden mit empfindlichen Ionenverbindungen.
- Beobachtung: Sie entstehen oft nach wenigen Tagen, vor allem bei Licht- oder Luftkontakt.
3. Trübungen oder Ausfällungen
-
Ursache: Destabilisierung des Zeta-Potenzials (z. B. durch Fremdionen, Temperaturveränderungen, UV-Strahlung oder Kontakt mit ungeeigneten Gefäßen).
Einfluss von elektromagnetischer Strahlung (WLAN, 5G, Magnetfelder)?
Diese Frage wird häufig gestellt, da kolloidale Metalle auch im feinstofflichen oder energetischen Bereich Anwendung finden. Wissenschaftlich ist der Einfluss elektromagnetischer Strahlung auf kolloidale Strukturen zwar nicht eindeutig bewiesen, doch es gibt Hinweise auf mögliche Langzeiteffekte:
Was denkbar ist:
- Mikrowellenstrahlung (z. B. WLAN, 2.4 GHz): Kann das Lösungsmittel leicht erwärmen oder Dipolrotationen beeinflussen.
- Elektrostatik: Starke elektrische Felder können das Zeta-Potenzial beeinflussen, z. B. durch Ladungsverschiebung.
- Magnetfelder: Theoretisch relevant für ferro- oder paramagnetische Kolloide, z. B. Eisen oder bestimmte Kupfer- oder Magnesiumverbindungen.
Studienlage:
-
Feldinteraktion mit kolloidalen Systemen wurde in Laborumgebungen untersucht. Eine Studie von J. H. Masliyah et al. (2) zeigt, dass elektromagnetische Felder unter bestimmten Bedingungen die Stabilität von Kolloiden beeinflussen können – allerdings bei deutlich höheren Feldstärken als im Alltag üblich.
Was Kolloide aus dem Gleichgewicht bringt
Agglomeration – also das Zusammenlagern von Partikeln – kann durch eine Vielzahl äußerer Einflüsse begünstigt oder beschleunigt werden. Bereits leichte Erschütterungen beim Transport, intensives Schütteln, starke Temperaturschwankungen (z. B. beim Lagern im Kühlschrank), oder direkte Sonneneinstrahlung können die feine Balance der kolloidalen Stabilität stören. Auch elektromagnetische Einflüsse – etwa durch WLAN-Router, Bluetooth-Geräte, Mobilfunkantennen oder nahegelegene Wechselrichter (z. B. in Solaranlagen) – stehen im Verdacht, das elektrische Ladungsumfeld in der Lösung zu beeinflussen.
Kommt die Flüssigkeit in Kontakt mit Metallen (z. B. durch Deckel, Pipetten, oder Leitungen), kann es zusätzlich zu Ionenaustausch oder Katalyseprozessen kommen. Selbst Lagerung auf oder in der Nähe von elektrisch geladenen Oberflächen (wie Monitoren, Netzteilen, Lautsprechern) oder Materialien mit elektrostatischer Aufladung (Plastik, Styropor, Schaumstoff) kann destabilisieren.
Auch wenn nicht jeder einzelne Faktor allein eine merkliche Wirkung zeigt, kann die Kombination mehrerer solcher Einflüsse die Agglomeration deutlich beschleunigen – besonders bei empfindlichen Kolloiden mit niedriger ppm-Konzentration.
Agglomeration ist kein Qualitätsmangel
Agglomeration ist kein Zeichen mangelnder Qualität oder falscher Herstellung, sondern ein natürlicher physikalischer Vorgang, der durch äußere Einflüsse begünstigt werden kann.
Solche Einflüsse können das sogenannte Zeta-Potenzial verändern – also die feine elektrische Ladung, die die Partikel voneinander fernhält. Sinkt dieses ab, können sich Partikel anziehen und verklumpen. Dies führt zu sichtbaren Veränderungen, aber nicht zum vollständigen Wirkverlust der Lösung.
Was tun, wenn sich Partikel oder Schlieren zeigen?
Wenn Sie bemerken, dass sich Ihre kolloidale Flüssigkeit verändert hat, können Sie ganz einfach wie folgt vorgehen:
1. Beruhigen lassen:
Stellen Sie die Flasche einige Stunden ruhig und aufrecht – viele der gebildeten Partikel setzen sich am Boden ab. Die darüberliegende Flüssigkeit bleibt meist klar und weiterhin verwendbar.
2. Vorsichtig dekantieren:
Gießen Sie die klare Lösung vorsichtig ab, ohne den Bodensatz aufzuwirbeln.
3. Optional: Filtern
Wenn Sie möchten, können Sie die Flüssigkeit zusätzlich durch einen feinen Kolloidfilter- oder Kaffeefilter geben – so lassen sich Partikel oder Flocken einfach entfernen.
4. Für kosmetische Anwendungen:
Auch leicht trübe Lösungen können bedenkenlos äußerlich verwendet werden – z. B. für Hautpflege oder Umschläge.
5. In Pflanzen- oder Tierpflege verwenden:
Wenn Ihnen die Lösung optisch nicht mehr gefällt, können Sie sie dennoch sinnvoll verwenden – z. B. zur Pflanzenstärkung oder im Bereich Tiergesundheit (je nach Anwendung und Metallart).
Wichtig zu wissen:
Auch wenn sich die Flüssigkeit optisch verändert hat, enthält sie weiterhin eine Vielzahl aktiver kolloidaler Partikel. Die Konzentration (ppm) bleibt im Wesentlichen erhalten – lediglich die Verteilung der Partikel hat sich verschoben. Kolloidale Metalle bleiben energetisch und physikalisch wirksam, selbst wenn sie nicht mehr vollständig klar erscheinen.
Solche Veränderungen sind keine Hinweise auf einen Herstellungsfehler, sondern entstehen meist durch äußere Einflüsse wie Transport, Umgebung oder bestimmte Lagerbedingungen. Mit etwas Hintergrundwissen lassen sich diese leicht vermeiden – und das Produkt kann in der Regel weiterhin problemlos genutzt werden.
✓ Die Flüssigkeit enthält auch nach einer optischen Veränderung noch aktive kolloidale Partikel.
✓ Die Konzentration (ppm) bleibt im Wesentlichen erhalten – nur die Partikelverteilung verändert sich.
✓ Kolloidale Metalle bleiben auch bei Trübung oder Ausfällung physikalisch und energetisch aktiv.
✓ Solche Veränderungen sind kein Hinweis auf einen Herstellungsfehler.
✓ Sie entstehen meist durch äußere Einflüsse wie Transport, Umgebung oder Lagerbedingungen.
✓ Mit dem richtigen Umgang lassen sich diese Effekte leicht vermeiden.
✓ In den meisten Fällen kann die Lösung weiterhin problemlos verwendet werden.
Unsere Empfehlung: Nutzen Sie die Lösung weiterhin – oder setzen Sie sie gezielt in anderen Bereichen ein. Eine einfache Filtration oder das Absetzenlassen genügt oft, um die Anwendung problemlos fortzusetzen.
Mögliche Veränderungen und ihre Hintergründe
Beobachtung | Mögliche Ursache | Empfehlung |
---|---|---|
Schwarze Partikel | Zusammenlagerung (Aggregation), leichte Oxidation | Lösung ruhig stellen, evtl. filtern, vor Licht schützen |
Helle Fädchen | Bildung von Hydroxidstrukturen bei z. B. Kupfer oder Zink | pH-Wert und Wasserqualität im Blick behalten |
Trübung bei der Produktion | Reaktion auf Ionen, Temperatur oder UV-Einfluss | Ultra-reines Wasser verwenden, lichtgeschützt lagern |
Ausflockung | Kontakt mit Metallen oder Temperaturschwankungen | Auf geeignete Behälter und konstante Lagerung achten |
Lagerung & Handhabung – so bleibt dein Kolloid stabil
✓ Lichtgeschützt lagern (am besten in Braunglas)
✓ Kühl, aber frostfrei – keine Lagerung im Kühlschrank oder Orten mit Temperaturschwankungen
✓ Nicht schütteln oder stark bewegen
✓ Abstand zu WLAN-Routern, Mobilgeräten und Solartechnik halten
✓ Nicht direkt auf elektronischen Geräten oder Lautsprechern lagern
✓ Keinen Kontakt mit Metallen (z. B. bei Dosierung auf Glas- oder Kunststoffpipetten achten)
✓ Plastikverpackung meiden, wenn elektrostatisch aufgeladen
✓ Keine Lagerung an stark wechselnden Temperaturen (z. B. Fensterbank, Auto)
✓ Nur mit gereinigtem Zubehör (z. B. Glas oder Kunststoff) entnehmen
✓ Nach dem Öffnen zügig verbrauchen – Frische bewahren
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wenn Ihr Kolloid Trübungen oder Partikel zeigt, stellen sich schnell Fragen zur Qualität und weiteren Verwendung.
In diesem Abschnitt beantworten wir die häufigsten Fragen rund um das Thema Agglomeration – mit hilfreichen Tipps zur Lagerung, Handhabung und Klärung der Flüssigkeit.
Agglomeration beschreibt das Zusammenlagern einzelner Kolloidteilchen zu sichtbaren Strukturen wie Flocken oder Trübungen. Das ist ein physikalischer Prozess und kein Hinweis auf eine fehlerhafte Zusammensetzung.
Ja, in der Regel schon. Die Trübung oder Partikelbildung hat keinen Einfluss auf die ursprüngliche Zusammensetzung. Sie kann durch Umwelteinflüsse entstehen und lässt sich oft durch Filtern oder Absetzen beheben.
Agglomeration kann durch elektromagnetische Felder (z. B. WLAN, Mikrowellen), starke Temperaturschwankungen, UV-Licht, Erschütterungen und vieles weiteres verursacht werden. Diese Einflüsse stören das Gleichgewicht der Partikel in der Flüssigkeit.
Nein. Kolloide sind sehr empfindliche Systeme. Eine optische Veränderung wie Flockenbildung bedeutet nicht, dass das Produkt schlecht ist oder an Wirkung verliert. Es handelt sich um ein normales Verhalten unter bestimmten Bedingungen entstehen kann.
Die Flüssigkeit einfach einige Stunden stehen lassen – die Partikel setzen sich meist am Boden ab. Alternativ kann ein Filter (z. B. Kaffeefilter) verwendet werden, um die Flüssigkeit zu klären.
Kolloide sollten bei Zimmertemperatur, lichtgeschützt und fern von elektromagnetischen Quellen gelagert werden. Bitte nicht im Kühlschrank aufbewahren und vor direkter Sonneneinstrahlung schützen.
Fazit
Kolloidale Metalle sind empfindlich und reagieren auf ihre Umgebung – das macht sie besonders, aber auch etwas anspruchsvoller in der Lagerung. Wenn sich Partikel bilden, ist das kein Grund zur Sorge. Mit ein wenig Hintergrundwissen und der richtigen Handhabung lässt sich die Qualität erhalten – und das Produkt weiterhin effektiv nutzen.
📚 Quellen & Studienhinweise:
- Turkevich, J., Stevenson, P. C., & Hillier, J. (1951). A study of the nucleation and growth processes in the synthesis of colloidal gold. Discussions of the Faraday Society.
- Masliyah, J.H., Bhattacharjee, S. (2006). Electrokinetic and Colloidal Transport Phenomena. Wiley-Interscience.
- Mie, G. (1908). Beiträge zur Optik trüber Medien, speziell kolloidaler Metallösungen. Annalen der Physik.
- Liu, Y., et al. (2001). The effect of electromagnetic fields on colloidal stability. Journal of Colloid and Interface Science.
Kolloide und Partikelbildung